Weaningzentrum

In unserem Zentrum für Intensiv-Rehabilitation innerhalb des Fachkrankenhauses haben wir uns auf die Behandlung schwerst und chronisch kranker Patienten:innen spezialisiert. Schwerpunkt unserer Arbeit im Weaningzentrum ist die Entwöhnung von der apparativen Beatmung.

Was versteht man unter Weaning?

Mit dem englischen Begriff "Weaning" bezeichnet man in der Medizin die Entwöhnung von einem Beatmungsgerät. Betroffen sind vor allem Patienten:innen, die länger intensivmedizinisch behandelt werden mussten, weil sie aus verschiedenen Gründen schwerwiegende akute oder chronische  Erkrankungen mit Atemversagen erlitten haben. Nach einer Langzeitbeatmung ist die Entwöhnung vom Beatmungsgerät oft eine besondere Herausforderung.

Wie funktioniert die Entwöhnung?

Durch unser strukturiertes, standardisiertes Weaning-Konzept werden zwei von drei Patienten:innen während des intensivmedizinischen Aufenthaltes dauerhaft von der Beatmung entwöhnt. In diesem Weaningkonzept schafft man Phasen, in denen der Patient bzw. die Patientin ohne Unterstützung natürlich atmet. Unter ständiger Überwachung und Kontrolle werden diese "Beatmungspausen" kontinuierlich erweitert. Unser interdisziplinäres Behandlungsteam, bestehend aus erfahrenen Intensivmedizinern:innen, Pulmologen:innen, HNO-Ärzten:innen, Physio- und Ergotherapeuten:innen, Pflegenden, Psychologen:innen sowie Logopäden:innen erstellt bei Aufnahme ein individuell angepasstes Weaningkonzept, das im weiteren Verlauf den jeweiligen Erfordernissen unserer Patienten:innen angepasst wird. Gezielt unterstützt wird der  bzw. die Patient:in in diesem Prozess durch pflegerische und therapeutische Interventionen.

Hierbei kommen Methoden der facio-oralen Trakttherapie (FOTT) sowie die Trachealkanülenentblockung in den Beatmungspausen durch die Ergotherapie und intensive Schlucktherapie als Teil des Kanülen-Managements zur Anwendung. Dabei werden eine natürliche Nahrungsaufnahme und die perspektivische Entfernung von der Kanüle (Dekanülierung) angestrebt. Neben dem orthostatischen Training bei kreislaufinstabilen Patienten:innen im Rahmen der Physiotherapie nimmt die zudem die gezielte Atemtherapie einen hohen Stellenwert im unterstützenden Betreuungskonzept ein. Psychologische Gespräche zur Linderung von Ängsten und zur Stabilisierung der psychischen Gesundheit ergänzen darüber hinaus unser therapeutisches Angebot. 

Bei Patienten:innen, die nicht vom Beatmungsgerät entwöhnt werden können, werden das weitere Weaningpotential sowie die Indikation einer weiterführenden invasiven oder nicht-invasiven außerklinischen Beatmung in regelmäßigen, interdisziplinär neurologisch-pneumologischen Visiten überprüft. Nach Indikationsstellung erfolgt unter Berücksichtigung des klinischen Verlaufs eine individuelle Anpassung eines geeigneten Beatmungsgerätes und ggf. einer für den bzw. die jeweilige:n Patienten:in optimalen Beatmungsmaske. Wir stehen dabei mit den weiterbehandelnden Pneumologen:innen in Kontakt und bieten nach einem angemessenen außerklinischen Beobachtungszeitraum eine erneute Aufnahme zur Reevaluation eines erneuten strukturierten Weaningversuchs und bei dauerhaft notwendiger außerklinischer Beatmung die empfohlenen regelmäßigen Kontrollen an.


Chefärztliche Leitung

Dr. med. Ulf Bodechtel

Chefarzt
Facharzt für Neurologie, Spezielle neurologische Intensivmedizin und Geriatrie

+49 35206 6-2054

Dr. med. univ. Andreas Bauer

Chefarzt
Facharzt für Innere Medizin, Spezielle internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Allgemeinmedizin

+49 35206 6-2054

Frau Kathrin Hammer und ihr Team Belegung | Patientenmanagement sind Mo bis Fr 7.00 - 16.30 Uhr erreichbar und freuen sich auf Ihren Anruf und Ihre Fragen.

+49 35206 6-2953 oder +49 35206 6-3302
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